Nun habe ich wochenlang verkündet, dass es wieder zum feinen Oakfield Festival geht, wo es ja letztes Jahr schon toll war. Aber manchmal kommt es anders: Just einen Tag zuvor entschieden wir uns um und gingen zum Wutzrock.
Umsonst, draußen und gegen Rechts ist das Motto bei diesem Festival,
das in diesem Jahr zum 35. Mal zwischen Elbe und Eichbaumsee im Südosten
Hamburgs stattfand.
Die Logistik gab den Ausschlag. Während Oakfield in der
niedersächsischen Pampa ausschließlich per längerer Autofahrt zu
erreichen ist, sind wir zum Wutzrock mit der S-Bahn und einem kleinen
Fußmarsch gekommen. Weil es umsonst, dicht an Hamburg und nach 35 Jahren
schon eine Institution ist, kommen natürlich sehr viele zum Wutzrock.
Zu viele, befürchtete ich und tat mich schwer, mich von einem Besuch
beim sehr chilligen Oakfield zu verabschieden.
Doch ich wurde nicht enttäuscht. Zwar waren in der Tat sehr viele
Menschen dort, und trotzdem war die Atmosphäre entspannt. Die Massen
verteilten sich auf dem weitläufigen Gelände, vor den drei Bühnen und
auf den Zeltplätzen. Alles entzerrte sich, das Wutzrock dauert ja auch
drei Tage.
Und dann stimmte auch noch die Musik, denn mit der Linkslastigkeit
der Gesinnung bei Publikum und Veranstaltern geht auch eine deutliche
Ska-Lastigkeit des Musikprogramms einher. Damit rennt man bei mir ja
bekanntlich offene Türen ein. Herrlich.
So war das ein sehr gelungener Abend, und musikalisch wurden wir von Der Fall Böse aus Hamburg und Karamelo Santo aus Argentinien bestens unterhalten. Besonders die Argentinier haben es mir angetan, das war feinster Latin-Ska,
der furchtbar in die Beine geht. Gerne mehr davon. Und das Wutzrock hat
mich sicher nicht zum letzten Mal gesehen - schlimm genug, dass es
dieses Jahr das erste Mal war, wo es doch so dicht dran ist.
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