Mittwoch, 11. September 2013

Segeln vom anderen Stern

Das hätte wirklich niemand gedacht. Dieser America's Cup, der da gerade läuft, ist wirklich ein Knaller. Wie Phönix aus der Asche zeigt die aktuelle Ausgabe des größten, ältesten, traditionsreichsten, ja: berühmtesten Segelwettkampfs der Welt das, was sie soll: Action, Spannung und spektakuläre Bilder. Die fliegenden Riesenkatamarane brettern mit fast 80 Sachen durch die San Francisco Bay wie Fahrzeuge von einem anderen Stern.

Das hätte deshalb niemand gedacht, weil der America's Cup insgesamt seit Jahren eine eher unwürdige Veranstaltung ist. Auseinandersetzungen über Regeln und Bootsspezifikationen, die bisweilen auch vor Gericht enden, haben den Sport an die Seite gedrängt. So war es schon 2010, als das US-Team, das von dem Softwaregiganten Oracle und dessen milliardenschweren Chef Larry Ellison befeuert wird, den Cup holte. Ellison und die Cup-Legende Russell Coutts als sein Mastermind bauten dann ein neues Regattaformat mit Katamaranen, das sich als horrend teuer erwies und zugleich dem Verteidiger große Vorteile zu verschaffen schien. Wenig Teilnehmer, wenig Spannung, die Segelwelt war ernüchtert.

Doch nun, im großen Finale, kommt es anders. Spektakulärste Bilder bieten sich uns, und das Emirates Team New Zealand als Herausforderer fährt dem Oracle Team USA ziemlich um die Ohren. Das setzt dem ganzen nämlich noch die Krone auf, dass es aktuell so aussieht, als geht das ungeliebte US-Team leer aus. Die Cup-Fans versprechen sich einiges davon, falls die Neuseeländer gewinnen und das Format des nächsten Cups bestimmen können.

Langer Text, kurzer Sinn: Schaut Euch das mal an. Die Boote und die Action sind wirklich sehenswert. Alle bisherigen Rennen (fünf von - nach aktuellem Stand - mindestens zehn und maximal 19 Rennen sind absolviert) gibt's bei YouTube zu sehen, und da werden auch die weiteren live übertragen. Das nächste startet am morgigen Donnerstag um 22 Uhr. Und wem Kabel oder Satellit den Sender ServusTV auf die Mattscheibe liefert, der kann es sogar live im Fernsehen sehen. Für die, die auch gern etwas drüber lesen, empfehlen sich die Berichte von Carsten Kemmling bei den Segelreportern und bei Spiegel Online.

Hier ein paar Bilder als Appetithappen:

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