Freitag, 13. Dezember 2013

Musik gesehen (14): Saltatio Mortis


Die musikalischen Helden der Mittelaltermärkte nun mal in einer richtigen Halle mit "richtigen" Instrumenten - ich war gespannt. Von Saltatio Mortis kannte ich bisher ihre Live-Auftritte beim Mittelalterlich Phantasie Spectaculum und ihr Studio-Album Sturm aufs Paradies, das mir sehr gut gefällt.

Ich mach's mal nicht so lang: Wenn das komplette Konzert in der Großen Freiheit 36 so gut gewesen wäre wie die Zugabe, wäre es überragend gewesen. Doch das war nicht der Fall, der erste Teil des Gigs hinterließ bei mir einen faden Beigeschmack. Ich mag die Musik der Jungs, und sie haben sie akustisch äußerst überzeugend präsentiert - so viel ist sicher. Doch ihre Entertainerqualitäten, die ein solches Konzert erst zu einem besonderen machen und die sie auf den Mittelalterfesten bestens zur Geltung bringen, haben sie hier zurückgehalten. Routiniert haben sie ihre Songs abgespielt, und ich kann nicht umhin, zu kritisieren, dass die einzigen Wortbeiträge zwischen den Songs moralinsaure Monologe von Lasterbalk dem Lästerlichen waren, mit denen der Trommler die sozialkritischen Songs der Band wie Wachstum über alles ansagte - und das wirkte auf mich ziemlich stimmungstötend.


Trotzdem war es ein gutes Konzert und wurde dann während der recht langen Zugabe zu einem sehr guten. Die Jungs wurden lockerer, spielten starke Live-Versionen so manches Liedes und bezogen das Publikum mehr in ihre ohnehin ja stark mitgröl-kompatiblen Songs mit ein - mein Favorit an jenem Abend: Spiel mit dem Feuer. Sänger Alea ließ sich dann auch auf Händen durch den gesamten Saal tragen. So soll es sein, wenn es live ist - versöhnlicher Abschluss eines guten Konzerts.


Nicht unerwähnt bleiben soll der Auftritt von Versengold als Vorband. Die Jungs machten Spaß und war mit ihren ebenfalls zum Mitsingen animierenden Liedern genau die richtige Einstimmung.

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