Donnerstag, 31. Oktober 2013

Stiftung Reisetest (11): Legoland



Lego! Star Wars! Lego! Achterbahnen! Lego! Das muss toll werden, dachten wir uns. Das originale Legoland in Dänemark, in dem kleinen Städtchen Billund, rief nach uns. Schon in meiner Kindheit war es ein Begriff. Nun ging es also endlich mal dahin.

Es war toll dort. Der Park ist sauber und übersichtlich. Die älteste und immer noch zentrale Attraktion ist das Lego-Miniland, wo viele Städte und Landschaften aus Legosteinen nachgebaut sind. Hauptsächlich sind es nordeuropäische Landschaften, Dänemark, Norwegen, Deutschland, Holland. Das ist alles sehr eindrucksvoll und hübsch anzusehen. Und natürlich Star Wars. Szenerien aus den Filmen sind nachgebaut, man besucht die Planeten Hoth, Endor, Geonosis, Naboo und Tatooine. Ein Paradies für kleine Jungs und Nerds.


Natürlich bietet der Park noch mehr. Er ist sehr kinderfreundlich, viele der Fahrgeschäfte sind auch für die Jüngsten geeignet. Und, das ist besonders positiv aufgefallen: Es gibt Fahrgeschäfte, wo Mitmachen gefragt ist und ein wenig Wettkampfstimmung aufkommt. In einem gibt es ein Rennen mit acht Feuerwehrautos. Sie müssen von jeweils bis zu fünf Leuten per Muskelkraft zu einem brennenden Haus und nach dem Löschen eines Feuers mit einer ebenfalls handbetriebenen Pumpe wieder zurück bewegt werden. Wer zuerst fertig ist, hat gewonnen, klar. Wir haben immerhin Platz drei geschafft.

In einem anderen geht man an Bord eines Schiffes, auf dem per Kurbel betriebene Wasserkanonen stehen. Am Ufer rings um dieses Fahrgeschäft stehen ebenfalls solche Spritzen, so dass Seeleute und Landratten sich gegenseitig nass machen können. Zuweilen gehen auch die Schiffe längsseits zueinander, so dass Seegefechte möglich sind. Ein großer Spaß. Ein noch größerer Spaß wäre es bei sommerlichen statt herbstlichen Temperaturen gewesen.


Die unweigerliche Wasserrutschfahrt ist natürlich auch vorhanden, ebenso wie familienfreundliche Achterbahnen. Eine Bahn führt durch einen stimmungsvoll gestalteten Tempel, aber nicht einfach so: Mit Elektronikpistolen kann man während der gesamten Fahrt auf überall auftauchene, verschiedenfarbig leuchtende Punkte schießen und so Punkte sammeln. Unterhaltsam. Und natürlich gibt es auch das heutzutage freizeitparktypische 4D-Kino mit den neuesten Lego-Abenteuern.

Das Legoland ist kleiner, als wir erwartet hatten. Mehr als einen Tag braucht man nicht, um das Gefühl zu haben, man habe alles gesehen und mitgemacht. Insofern ein empfehlenswertes Ziel für einen Tagesausflug – auch von Hamburg aus, wenn man durch die jeweilig dreistündige Hin- und Rückfahrt frühes Aufstehen und spätes Heimkommen in Kauf nimmt.


Das größte Problem des Legolands: Es ist in Dänemark und deshalb sauteuer. Die regulären Eintrittspreise spotten angesichts des Angebots jeder Beschreibung. Nur frühe Onlinebuchung oder besondere Schnäppchen wie etwa bei Groupon sind empfehlenswert, so kann man ein wenig sparen. Für die Familienkarte für drei Personen zahlt man regulär tatsächlich 117 Euro, das ist angesichts des dort Gebotenen eindeutig überteuert. Durch einen Groupon-Gutschein zahlten wir knapp 60 Euro, dass ist der Leistung angemessen, wenn man es mit norddeutschen Freizeitparks wie Hansa-Park oder Heide-Park vergleicht. Und auch die Verpflegungspreise sind typisch dänisch. Ein Hotdog für sieben Euro – mehr muss ich wohl nicht sagen.

Leider setzt sich das auch in den Lego-Shops fort – und macht es einem wirklich schwer, für den Sohn das i-Tüpfelchen auf dem Tag zu bescheren und ihm etwas Lego zum Mitnehmen zu spendieren. Die Lego-Sets kosten dort durchweg zehn bis 20 Prozent mehr als in jedem deutschen Supermarkt. Das ist einfach unschön.

Fazit: Das Legoland in Billund ist ein schönes Ausflugsziel für die ganze Familie, das viel Spaß machen kann. Voraussetzung: Man schießt billig Tickets im Internet und bringt sich Essen und Trinken von zuhause mit.

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