Ich will niemanden groß mit meinem laienhaften Rumgedenke zu dem Thema belästigen. So doll hänge ich auch nicht am Uli, um mir über Sinn und Unsinn des Strafmaßes lange den Kopf zu zermartern.
Interessant jedenfalls trotzdem, wie so ein Thema polarisiert. Die einen schreien "Hängt ihn höher!":
3 1/2 Jahre Gefängnis für 27 Millionen € gehen wohl klar, Herr Hoeneß! Eigentlich immer noch zu wenig für so unnormal viel Geld #Hoeneß
— Dominik (@dieFilmfabrik) 13. März 2014
Die anderen sind aus der anderen Richtung unzufrieden und holen die ganz ollen Kamellen raus:
Wieder der Beweis das wir keinen Rechtsstaat haben, für sowas in Knast und Kinderschänder und Todschläger dürfen weiter rumlaufen #Hoeness
— AUDIHASE0815 (@audihase0815) 13. März 2014
Ich persönlich finde diese Meinung ganz vernünftig:
Eine riesige Geldstrafe und eine Strafe auf Bewährung wäre in meinen Augen gerechter gewesen. #Hoeneß im Gefängnis bringt doch keinem was.
— Ursu von Bär (@1QUrsu) 13. März 2014
Damit könnte ich mich am ehesten anfreunden, denn natürlich muss ein solches Vergehen schmerzhaft bestraft werden. Die Höhe der Steuerschuld - ob es nun 3,5 oder 27 Millionen Euro sind - spielt aus meiner Sicht allerdings eine zweitrangige Rolle, es geht mehr um das Vergehen an sich.
Eine andere Frage beschäftigt mich viel eher in diesem Zusammenhang: Gibt es eigentlich schon Anstrengungen, die untersuchen, ob Hoeneß nicht nur sich selbst, sondern auch dem FC Bayern auf die nun geahndete Weise zu "Ersparnissen" verholfen hat? Kürzlich, als wir in geselliger und fachkundiger Runde zusammensaßen, sagte jemand, es sei für ihn extrem schwer vorstellbar, dass das nicht so sei.
Unter ständigem Hinterfragen, ob ich da als Bayernanhänger nicht zu blauäugig bin, sage ich einfach mal: Nein, hat er nicht. Ich kann es mir nicht vorstellen. Hoeneß hat dies alles mit seinem Privatvermögen veranstaltet, ganz für sich allein. Der FC Bayern dagegen wird stets gelobt für seine Professionalität. Er hat einen professionell arbeitenden Vorstand mit eigenem Finanzressort, und vor allem hat er einen Aufsichtsrat, in dem hochrangigste Wirtschaftsmanager sitzen. Sie leiten Konzerne, die den FC Bayern mal eben kaufen könnten, wenn sie wollten, und demnach haben sie einen Ruf zu verlieren, wie man so schön sagt.
Das berücksichtigend liegt es jenseits meiner Vorstellungskraft, dass Finanzakrobatik der Hoeneß'schen Machart von diesen Kontrollgremien nicht bemerkt oder gar geduldet worden sein könnte. Weit jenseits. Das lasse ich mal so als These stehen und hoffe, sie möge nie widerlegt werden. Falls doch, bitte ich um Information. Also nochmal die Frage: Weiß jemand, ob es diesbezüglich schon Ermittlungen gibt oder diese Frage zumindest schon einmal öffentlich diskutiert wurde?
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